+ Aus dem heiligen
Evangelium nach Lukas
Zur Zeit des Herodes, des Königs von Judäa, lebte ein Priester namens Zacharias, der zur Priesterklasse Abija gehörte. Seine Frau stammte aus dem Geschlecht Aarons; sie hieß Elisabet. Beide lebten so, wie es in den Augen Gottes recht ist, und hielten sich in allem streng an die Gebote und Vorschriften des Herrn. Sie hatten keine Kinder, denn Elisabet war unfruchtbar, und beide waren schon in vorgerücktem Alter. Eines Tages, als seine Priesterklasse wieder an der Reihe war und er beim Gottesdienst mitzuwirken hatte, wurde, wie nach der Priesterordnung üblich, das Los geworfen, und Zacharias fiel die Aufgabe zu, im Tempel des Herrn das Rauchopfer darzubringen. Während er nun zur festgelegten Zeit das Opfer darbrachte, stand das ganze Volk draußen und betete. Da erschien dem Zacharias ein Engel des Herrn; er stand auf der rechten Seite des Rauchopferaltars. Als Zacharias ihn sah, erschrak er, und es befiel ihn Furcht. Der Engel aber sagte zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! Dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau Elisabet wird dir einen Sohn gebären; dem sollst du den Namen Johannes geben. Große Freude wird dich erfüllen, und auch viele andere werden sich über seine Geburt freuen. Denn er wird groß sein vor dem Herrn. Wein und andere berauschende Getränke wird er nicht trinken, und schon im Mutterleib wird er vom Heiligen Geist erfüllt sein. Viele Israeliten wird er zum Herrn, ihrem Gott, bekehren. Er wird mit dem Geist und mit der Kraft des Elija dem Herrn vorangehen, um das Herz der Väter wieder den Kindern zuzuwenden und die Ungehorsamen zur Gerechtigkeit zu führen und so das Volk für den Herrn bereit zu machen.
Lk 1, 5-17
Am 24. Juni ist Johannistag - Die Sendung Jesu und die des Johannes sind eng verbunden Das Leben Johannes des Täufers
In der Mitte des Jahres, am 24. Juni, sechs Monate vor Weihnachten feiert die Kirche den Johannistag. Der kirchliche Festkalender hat das Fest der Geburt Johannes des Täufers (nicht zu verwechseln mit dem Evangelisten Johannes) mit Bedacht auf den 24. Juni gelegt. Bestimmend dafür war die Vorgeschichte der Geburt Jesu, wie sie in der Heiligen Schrift vom Evangelisten Lukas erzählt wird (Lukas 1, 5–80).
Im Lukasevangelium nimmt die Geschichte der Geburt Johannes des Täufers, des Vorläufers Jesu, einen großen Raum ein. So werden die Lebensgeschichte Jesu und die des Johannes eng miteinander verwoben. In der Geburtsgeschichte des Johannes befinden sich auch zwei Lobgesänge (das „Benedictus“, das den Lobpreis über die Geburt des Johannes darstellt und das „Magnificat“, das die Erwählung Mariens preist, benannt sind sie nach den jeweiligen lateinischen Wortanfängen), die in der Kirche bis heute im täglichen Stundengebet ihren bleibenden und zentralen Platz gefunden haben.
Auch für die Datierung des Johannes-Geburtstages gibt der Text wichtige Anhaltspunkte. Elisabeth, die Kusine der Jungfrau Maria, soll im sechsten Monat mit Johannes schwanger gewesen sein, als der Engel Gabriel der Jungfrau die Geburt Jesu verheißt. Das soll der kirchlichen Überlieferung nach neun Monate vor dem Geburtstermin Jesu (25. Dezember) am 25. März stattgefunden haben. Drei Monate später, am 24. Juni, wird Johannes dann geboren.
Über das Leben des Johannes zwischen seiner Geburt und seinem 30. Lebensjahr ist wenig geschrieben. Mit Anfang 30 macht er sich auf, um am Ufer des Jordan und in der Wüste Umkehr und Buße, sowie das nahe Kommen des Gottesreiches anzukündigen. Viele Juden hörten auf seine Worte und ließen sich von ihm taufen. Eines Tages befand sich auch Jesus unter den Taufbewerbern und Johannes erkennt in ihm den Messias, den Gesandten Gottes, und willigt ein, ihn auch zu taufen.
Auch der Koran erwähnt Johannes den Täufer. Wie die Mandäer nennen auch die Muslime Johannes Yahya. Auch der Koran schildert, dass Zacharias Nachricht über die Geburt eines Sohnes von Engeln bekam. Er bat Allah um ein Zeichen, woraufhin Zacharias drei Tage lang (anders in der biblischen Version) nicht zu den Menschen (Al-Imran 3:38–41, Maryam 19:10) sprach. Der Koran gibt zwar keine Details zum Leben Johannes’, sagt aber, dass er „Weisheit“ hatte, „als er noch ein Kind war“ (Maryam 19:13). Der Koran sagt in der Sure 19 (Maryam), in den Versen 7 und 13-15 folgendes über Johannes:[16]
Es wird berichtet, dass Johannes mit wilden Tieren aß, da er den Kontakt mit anderen Menschen fürchtete. Überdies weinte Johannes sehr oft. Dies begründete er damit, dass die Brücke zwischen Hölle und Paradies nur mit Tränen überschritten werden könne. Die Anhänger Johannes des Täufers werden im Koran vermutlich als Sabäer bezeichnet. Sie genießen, da sie Anhänger einer Buchreligion sind, im islamischen Staat besonderen Schutz, wenn sie die Jizyah (eine Steuer für Christen, Juden und Sabäer) leisten.